Noten: Etüden für Gitarre

zurück zu Noten

Neue Übungsstücke für den Gitarrenunterricht und das Selbststudium. Mit zusätzlicher Tabulaturnotation und didaktischen Erläuterungen von Johannes Tonio Kreusch.

Das Etüdenheft, welches in weiteren Bänden Fortsetzung finden wird, ist aus dem Bestreben heraus entstanden, den mir immer wieder im Gitarrenuntericht begegnenden Fragen und Problemen Rechnung zu tragen und damit neues Übungs- und Unterrichtsmaterial zu schaffen, das den Schüler an eine bewusste und selbständige Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Möglichkeiten der Gitarre heranführt.
In einer Art Workshopcharakter werden sowohl elementare Grundfragen, wie beispielsweise Anschlagstechnik, Vibrato, Legato oder Lagenwechsel bearbeitet, als auch im Unterricht eher vernachlässigte Aspekte, wie Entwicklung der Eigenkreativität durch Improvisations- und Kompositionsübungen, Crossstring-Ornamentation oder Klangfarbengestaltung berücksichtigt.

Bestellung über: info(at)johannestoniokreusch.com

Hörprobe: Etüde No. 5

Der berühmte spanische Gitarrist Andrés Segovia verglich die Gitarre einmal mit einem Orchester, das man durch ein verkehrt herum gehaltenes Fernrohr betrachtet. Dieses Miniaturorchester mit all seinen Klangfarben und Spielmöglichkeiten gilt es zu entdecken. Die vorliegende Etüde möchte dazu Anregungen geben.
Die Gitarre tönt ganz anders, wenn die rechte Hand an verschiedenen Stellen die Saiten anzupft. Ganz nah am Steg klingt der Ton fast metallisch. Deshalb hat man für diese Spielweise das italienische Wort „metallico“ (oder auch „sul ponticello“, was soviel wie „nahe am Steg“ bedeutet) als Bezeichnung genommen. Über bzw. nahe am Griffbrett (ital. „sul tasto“ oder „sulla tasteria“) erklingt ein sehr weicher Ton. Mit „naturale“ oder auch „ordinario“ ist die gewöhnliche Handstellungsposition über dem Schallloch gemeint. Ich habe Euch im vorliegenden Notentext einige Anregungen zur Ausgestaltung des Stückesmit den verschiedenen Klangfarben gegeben. Ihr könnt Eurer Phantasie aber auch freien Lauf lassen und auf Klangfarben-Entdeckungsreise gehen.

Oft liefern die melodisch-harmonikalen Zusammenhänge bzw. der Aufbau eines Stückes schon erste Ideen, wie man die jeweiligen Stellen ausgestalten könnte. Es bietet sich beispielsweise an, Wiederholungsstellen im Notentext durch Klangfarbenänderung voneinander abzuheben. Ein Komponist, der oft viele Stunden an einer Komposition arbeitet, überlegt sich genau, an welcher Stelle er eine Wiederholung einbaut und was er damit hervorheben möchte. Deshalb sollte auch der Interpret – beispielsweise durch Klangfarben bzw. Dynamikänderung – diese Intention bekräftigen. Am Schluß des Stückes habe ich noch ein Akkordtremolo als Klangfarbenidee eingebaut. Hier könnt Ihr mit dem Zeigefinger der rechten Hand (am besten mit der Kuppe) auf den Saiten erst anschwellend (crescendo) und dann leiser werdend (decrescendo) hin und herreiben
Viel Spass beim Üben und Entdecken!

Beispiel: Etüde No. 5

Die Etüde No. 5 können Sie   h i e r   als pdf downloaden

zurück zu Noten